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1931 |
Kurzer
Lebenslauf in der Dissertation |
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1942 |
Brief
an Herrn Leitner vom 10.4.42 |
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Original
liegt vor. |
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"Genau
das strebe ich an: ich will die Menschen erheitern, verzaubern
und entführen, ich will, daß sie nach Sinn und Unsinn nicht fragen,
sondern in meine Geisteswelt einsteigen und sie mitmachen." |
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(1947) |
Lebenslauf |
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Geschrieben
in Bühl/Baden. Unveröffentlicht. Nachweis: Pearson, Jean E. - Kurt
Kusenberg. Humorist of the Fantastic, S. 165 |
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"Als
Goebbels die freie Kritik verbot und stattdessen 'Kunstbetrachtung'
verlangte, stellte ich meine Tätigkeit als Kritiker ein." (Pearson,
S. 156) |
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1950 |
Aus
dem Nachlaß |
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zitiert
nach: Zwist unter Zauberern, S. 231 |
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Ich
besitze nur zwei Fähigkeiten: ich kann ein wenig schreiben und ich
kann mit den Ohren wackeln. Das das Ohrenwackeln nichts einbringt, habe
ich mich aufs Schreiben verlegt. Sobald eine Arbeit fertig ist, trinke ich
eine Flasche Wein, zur Belohnung. Damit ich schneller an den Wein komme,
werden meine Arbeiten immer kürzer. Man nennt das dann: Meister der
kleinen Form. |
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1954 |
Nirgends
zeigt sich Sinn. Ein Selbstporträt. |
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in:
Welt und Wort. Literarische Monatszeitschrift, Tübingen, 1954 Heft
8 (August), S. 268. |
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Wenn
jemand in meinen Geschichten einen Sinn sucht, so ist das seine
Sache; ich habe keinen hineingetan. Es besteht natürlich die
Möglichkeit, daß ohne mein Wissen Sinn hineingeraten ist. |
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So
weit ich mich umsehe in der Welt: nirgends zeigt sich Sinn. Wo also hätte
ich welchen hernehmen können? An Unsinn hingegen herrscht kein Mangel,
nur handelt es sich meist um recht traurigen Unsinn. Da habe ich Besseres
zu bieten, nämlich lustigen Unsinn, der nichts anderes sein will,
als das was er ist. |
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In
meinen Geschichten weiß der Leser nie recht, woran er ist. Es kommt wohl
daher, daß ich es auch nicht weiß. Das aber ist in der großen, wirklichen
Welt nicht anders. Die Völker wissen nicht, woran sie sind, weil ihre
Führer es erst recht nicht wissen. Insofern sind meine Geschichten gar
nicht so unwirklich, wie man ihnen nachsagt. Ich jedenfalls, halte sie
für ungemein wirklich. |
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(1954) |
(Autobiographische
Skizze) |
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Unveröffentlicht.
Nachweis: Pearson, Jean E. - Kurt Kusenberg. Humorist of the Fantastic, S.
165 |
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Einige
Selbstbeobachtungen |
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Unveröffentlicht.
Nachweis: Pearson, Jean E. - Kurt Kusenberg. Humorist of the Fantastic, S.
165 |
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Brief
an H. M. Ledig-Rowohlt, 7.4.54 |
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Unveröffentlicht.
Nachweis: Pearson, Jean E. - Kurt Kusenberg. Humorist of the Fantastic, S.
15 |
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Ich
bin ein Augenmensch, als Kunstliebhaber oder Erzähler; eigentlich
'male' oder 'zeichne' ich meine Geschichten. |
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1963 |
Autobiographisches |
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in:
Kusenberg, Kurt - Zwist unter Zauberern, Reinbek 1998, S. 235-37 |
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Zwei
Fragen werden immer wieder an mich gestellt. Die erste: Wie kommen Sie
bloß auf diese sonderbaren Einfälle? Antwort: Die Einfälle
kommen zu mir. Wer nicht sucht, der findet. Die zweite Frage: Wie ist
diese oder jene Geschichte zu verstehen? Gar nicht. Ich verstehe sie
selber nicht. |
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Daß
die Leute in meinen Erzählungen unbedingt einen Sinn finden
wollen, belustigt mich sehr. Warum gerade dort? Sie finden sich damit ab,
daß die Politik sinnlos betrieben wird, daß unsinnige Verordnungen
erscheinen, ja, daß ihr Leben nicht viel Sinn hat. Warum sollen dann
meine Geschichten Sinn haben? |
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1967 |
Warum
ich nicht wie E.T.A. Hoffmann schreibe. Kurt Kusenberg über seine
literarischen Vorbilder. |
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in:
Schultz, Uwe (Hrsg.) - Fünfzehn Autoren suchen sich selbst. Modell und
Provokation, München 1967, S. 72-83. |
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Die
Kritik ehrt oder mißversteht bisweilen meine Arbeiten, indem
sie von Märchen spricht - von Kunstmärchen natürlich. Ich glaube
nicht, daß es Märchen sind... Es sei jedoch nicht bestritten, daß meine
Erzählungen eine gewisse Ähnlichkeit mit Märchen haben, schon allein
durch das freie Spiel der Imagination, die Aufhebung der Kausalität, die
Ungebundenheit an Zeit und Ort, den herbeigewünschten und so gern
berichteten Sieg des Guten über das Böse - oder sagen wir lieber: des
Listig-Humorvollen über das Humorlose. |
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1970 |
Nekrolog
auf einen Miniaturisten. |
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in:
Kramberg, K.H. (Hrsg.) - Vorletzte Worte. Schriftsteller schreiben ihren
eigenen Nachruf, Frankfurt o.J. (1970), S. 150-51. |
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Romanciers
waren ihm ein Rätsel. Romane mied er - so gut es ging. |
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Er
war kein engagierter Schriftsteller. Das ist, wie jeder weiß,
etwas sehr Schlimmes. Für den Fall, daß man ihm sein Manko vorwerfe,
hielt er den Satz parat: "Mein Engagement ist die Sprache".
Leider hatte er nie Gelegenheit, diesen Satz an den Mann zu bringen. |
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Sein
Verhältnis zum Tode war geordnet, gelassen. Er rechnete täglich
mit ihm, ließ sich aber dadurch in seiner Arbeit nicht stören. |
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Über
sein Verhältnis zum Alkohol wollen wir lieber nicht reden. Es war
kein Verhältnis, sondern eine lebenslange Ehe: Mit dem Rauchen stand es
nicht anders. |
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Obwohl
genügend Bosheit in ihm steckte, war er gutmütig. |
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Nachtrag:
das Beste an ihm war seine Frau. |
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1971 |
"Wie
mit der Lupe" |
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Veröffentlicht
in: Salis, Richard (Hrsg.) - Motive. Deutsche Autoren zur Frage: Warum
schreiben Sie?, Tübingen 1971, S. 214-218 |
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Warum
ich schreibe? - Fast möchte ich antworten: weil ich sonst nichts
kann. Aber das wäre ein kokettes Understatement... Sagen wir also: ich
schreibe, weil ich gern schreibe - mit der Zurücknahme, daß ich nicht
gern viel schreibe. |
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Die
kleine Prosa, gedrängt, gefeilt, scheint mir auferlegt zu sein;
ich habe immer wie mit der Lupe gearbeitet. Darum kommen, außer einigen
Novellen, nur Kurzgeschichten aufs Papier, sehr kurze Kurzgeschichten.
Mein Ehrgeiz war seit jeher das Konzentrat, an dem nichts mehr zu kürzen
ist, es sei denn, man streicht auch es und unterläßt das Schreiben. |
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Theoretiker
der modernen Kurzgeschichten postulieren, sie solle die Handlung
auf ein Minimum beschränken, und ihr Ende müsse offen sein. Derlei habe
ich auch gemacht... Heute denke ich anders darüber. Ich entwickle
Handlung, ich bringe einen richtigen Schluß, der jedoch keine Pointe ist,
sondern sich wie von selbst einstellt; unmerklich steuert alles auf ihn
hin. Eine Kurzgeschichte, meine ich, sollte sich runden. Sie muß es
durchaus nicht, aber es ist freundlich von ihr, wenn sie es tut. |
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